zurück   Teilen auf Facebook   Als Favorit hinzufügen   Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Interview mit Tagesmutter Sonja Wudel

Kindertagespflegeperson seit 2019, betreut aktuell 5 Kinder.

 

▶️Wo betreust du die Kinder? Was musstest du in die Ausstattung deiner Räumlichkeiten investieren?

⏩ Meine Kindertagespflegestelle besteht seit Sommer 2019 und befindet sich in dem Nebengebäude unserer kleinen Hofanlage in Grafschaft-Leimersdorf. Die Räume wurden kindgerecht renoviert und mit vielseitigem Spiel- und Beschäftigungsmaterial ausgestattet. Spielsachen, Bücher, Musikinstrumente, Knete und Materialien für Rollenspiele werden regelmäßig ausgetauscht um das Angebot interessanter zu machen. Wichtig war mir auch, in die Sicherheit der Kinder zu investieren. Steckdosenschutz ist genauso selbstverständlich wie das Treppenschutzgitter an der Außentreppe, Sicherheitsgriffe an Balkontüren und Fenstern, die Schubladensperren in der offenen Küche und der Kantenstoßschutz an den Fensterbänken. So werden Räume zu kinderfreundlichen sicheren Zonen.

Auch der Garten wurde umgestaltet und bietet jetzt viel Raum zum Spielen, Matschen und Erkunden.

 

▶️Warum bist du KTPP, wo liegen für dich persönlich die Vorteile?

⏩ Tagesmutter ist kein Beruf, sondern eine Berufung! Ohne Tagesbetreuung bleibt die berufliche Karriere vieler Eltern auf der Strecke. Ich möchte jungen Familien mit meinem Angebot von Betreuungsplätzen beim Wiedereinstieg in den Beruf unterstützen und den Eltern Sicherheit geben.

 

▶️Wie war für dich die Quali, hast du dich gut auf deine spätere Tätigkeit vorbereitet gefühlt?

⏩ Ich bin selbst Mutter und suchte eine berufliche Neuorientierung. Da war die selbstständige Tätigkeit als Tagesmutter eine ideale Chance. Der Qualifikationskurs ist kompetenzorientiert und hat mir als Quereinsteigerin geholfen, mich auf die Arbeit mit den Kindern und Eltern mental und körperlich einzustellen. Im Kurs werden auch rechtliche und finanzielle Details besprochen. Diese Aspekte spielen eine wichtige Rolle und müssen vor der Entscheidung zur Verwirklichung der Selbstständigkeit abgewogen werden.

 

▶️Mit welchen Problemen hast du in deinem Alltag als KTPP zu kämpfen? Hast du Verbesserungsvorschläge?

⏩ Der Umgang mit Corona hat insbesondere Familien in den letzten Monaten stark gefordert. Diese Herausforderungen führen zu Verunsicherung, Überforderung und Stress. Während der Corona-Pandemie geht es in der Kindertagespflegestelle nicht nur um eine Erziehungspartnerschaft, sondern auch um die Gemeinschaft aller und das gemeinsame Handeln. Es ist eine Kunst, hier die richtige Balance zwischen allen Akteuren herzustellen. 

 

▶️Fühlst du dich gut betreut durch den Kinderschutzbund als Delegationsnehmer des Kreises?

⏩ Die Betreuung ist aus meiner Sicht optimal ausgestaltet. Ich persönlich lasse mir ausschließlich von der Kindertagespflegebörse des Kinderschutzbundes Familien vermitteln, damit habe ich sehr gute Erfahrung gemacht. Die Vorauswahl der Eltern ist besonders zeitintensiv. Um die passenden Eltern zu finden braucht es Menschenkenntnis und bei der hohen Nachfrage der Betreuungsplätze Feingefühl für die Bedürfnisse beider Seiten. Die Mitarbeiter*innen sind gut ausgebildet und kennen stets meine Ansprüche an die Eltern und meine Betreuungsplatzsituation.

▶ In „problematischen Situationen“ im Umgang mit den Kindern oder Eltern empfiehlt es sich, den Rat der Ansprechpartner*innen frühzeitig in Anspruch zu nehmen. So können sich anbahnende „Krisensituationen“ und die Handlungsalternativen schon im Vorfeld besprochen und Lösungsansätze gefunden werden. Im Falle eines notwendigen konsequenten Handelns durch mich, sind meine Ansprechparter*innen bereits mit dem Sachverhalt vertraut und können mich im Umgang mit dem Kreisjugendamt unterstützen.