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#KINDERstoeren statt Tatort

#KINDERstoeren statt Tatort (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: #KINDERstoeren statt Tatort
Wenn Kinder schon stören - wie man in der Gesellschaft häufig den Eindruck bekommt - dann wenigstens richtig: zur besten Sendezeit in der ARD.

 

Am Sonntagabend kam es zu einem ungewöhnlichen Vorgang:

 

Statt des angekündigten Tatorts sendete die ARD eine 15minütige Sondersendung, die zur Aktion „KINDERstören“ gehört (hierbei handelt es sich um eine umfangreiche Sammlung an Dokus und Beiträgen zu den Themen Kinderarmut, Cybermobbing, Kinderrechte und Kita-Notstand, die es in der ARD-Mediathek zu sehen gibt àwww.kinderstoeren.de).

 

Comedienne Karolin Kebekus hat sich dafür stark gemacht, dass die Kinderrechte in`s GG aufgenommen werden müssen. In kurzen Einspielfilmen kamen Kinder zur Wort und thematisierten z. B. die Forderung nach der Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz sowie Probleme wie Cybermobbing, Gewalt gegen Kinder, Kinderarmut und mangelnde Betreuungs- und Sportangebote.

 

Einen Bericht dazu finden Sie hier:

https://www.tagesschau.de/inland/kinder-stoeren-erstes-programm-100.html

 

Die Präsidentin des Kinderschutzbunds Bundesverband, Sabine Andresen, hat am Montag gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland dazu Stellung genommen und u. a. formuliert, wo sie sich noch deutlichere Forderungen gewünscht hätte:

 

Stimmt der Kinderschutzbund dem Inhalt und den Forderungen der Programmaktion #KINDERstören zu? Fehlt inhaltlich noch etwas?

 

„Der Redaktion ist es gelungen, in nur 15 Minuten auf den Punkt zu bringen, in welcher Krise sich Kindheit und Jugend befinden. Angefangen bei der Kinderarmut, die politisch nur zögerlich angegangen wird über die Frage von Gewalt gegen Kinder hin zur Forderung, Kinderrechte in das Grundgesetz aufzunehmen. Vielleicht wäre ein noch deutlicherer Appell, an die gesellschaftliche Haltung Kindern gegenüber gut gewesen. Denn Kinder werden individuell vor allem als Hindernis für Erwerbstätigkeit oder als störend und lärmend in Zug und Restaurant wahrgenommen. Statt froh zu sein, dass Menschen sich unter diesen schwierigen Bedingungen überhaupt noch für Kinder entscheiden, begegnet man Eltern und Kindern im öffentlichen Raum vor allem mit hochgezogener Augenbraue und der Mahnung, still und leise zu sein. Ein liebevollerer Blick auf Kinder und eine wertschätzende Haltung gegenüber Eltern, würde vieles erleichtern.“

 

Wie schätzen Sie solche Aktionen ein? Sind sie hilfreich und können etwas bewirken? 

 

„Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass die Regierungskoalition gestern Abend zu einer Sondersitzung zusammengekommen ist, um heute die Einführung der Kindergrundsicherung zu verkünden. Aber natürlich bewirken solche Aktionen etwas: Den wertvollen Sendeplatz am Sonntagabend zu nutzen, um auf ein Thema aufmerksam zu machen, über das sonst nie gesprochen wird, das ist großartig und erreicht viele Menschen. Es trägt dazu bei, das öffentliche Bewusstsein zu prägen und macht es auch uns – die wir für diese Forderungen streiten – leichter, politisch Einfluss zu nehmen.“

 

Weitere Infos finden Sie hier: #KINDERstören (ardmediathek.de)