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Tägliche Schulsozialarbeit an Grundschulen: ein Erfolgsmodell für alle Beteiligten

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Längsschnittstudie der Uni Mainz belegt einen hohen Nutzen für Kinder, Lehrer*innen und Eltern Mainz. 

Von fest etablierter, täglicher Schulsozialarbeit an Grundschulen profitieren nicht nur die Kinder, sondern auch Lehrkräfte und Eltern. Dies ergab eine Längsschnittstudie im Rahmen eines dreijährigen Projektes an der Grundschule Selters (Westerwaldkreis). Mit Unterstützung der Else Schütz Stiftung gGmbH aus Montabaur wurde an der Oberwaldschule mit rund 200 Kindern das Angebot der Schulsozialarbeit des Kinderschutzbundes (das sogenannte Sorgenbüro) auf eine tägliche Präsenz aufgestockt und deren Wirken von einem wissenschaftlichen Team der Johannes Gutenberg-Universität Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Harring begleitet. Das Ergebnis: Die Rolle der Schule als sozialer Raum wird gestärkt, die Kinder nehmen das Angebot noch intensiver wahr und erfahren wertvolle Unterstützung bei kleinen und großen Sorgen, die Lehrkräfte fühlen sich entlastet, gestärkt und motiviert. „Die Arbeit des Sorgenbüros und die Ergebnisse der Begleitstudie bestätigen, was wir in Rheinland-Pfalz schon lange unterstützen: Schule und insbesondere Grundschule profitiert in hohem Maße von der Vernetzung in den Sozialraum vor Ort. Dadurch entstehen Strukturen, die Eltern mitnehmen und in die kommunale Gemeinschaft hineinwirken“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. 

 

Durch die Arbeit des Sorgenbüros entstanden neue Formen der Zusammenarbeit, die sich für die Kinder günstig auswirkten, stellen die Wissenschaftler nach Ende der ersten beiden Jahre fest. Die Lehrkräfte heben hervor, das Sorgenbüro sei geeignet, eine kinderfreundliche Schulkultur zu etablieren, Lebenswelt und Lebensumstände der Kinder besser aufzugreifen, die Kommunikation mit Eltern zu verbessern und pädagogische Kompetenzen auszubauen. Auch die Eltern haben innerhalb der Projektlaufzeit eine positive Sicht auf das Sorgenbüro entwickelt, sehen darin einen unmittelbaren Mehrwert für ihre Kinder und bringen der pädagogischen Fachkraft ein hohes Maß an Vertrauen entgegen. 

 

Die Arbeit des Sorgenbüros an der Oberwaldschule soll nun fortgesetzt und weitere Erfahrungen gesammelt werden. Schwerpunkte der Arbeit im neuen Projektzeitraum könnten Integration, Teilhabe und Prävention sein. „Ein bedarfsgerechtes Angebot von Schulsozialarbeit an Grundschulen stärkt das, was Kinder für eine positive Entwicklung brauchen: Die Schule als Sozialraum und im Sozialraum – diesen Grundgedanken verfolgen wir in Rheinland-Pfalz an ganz vielen Stellen: mit dem Ausbau des Ganztagsangebots, mit der Unterstützung der Schulsozialarbeit, aber auch mit den Familiengrundschulzentren, die in Wittlich, Koblenz und Ludwigshafen entstehen“, so Ministerin Hubig weiter. 

 

Die dank der Stiftung ermöglichte Verlängerung des Projektes und die Fortsetzung der begleitenden Forschung können zusätzliche Erkenntnisse zu Tage fördern, die möglicherweise auch für die Bedarfsplanungen der für Schulsozialarbeit zuständigen Jugendämter von Interesse sind. 

Und auch mit Blick auf den ab 2026 stufenweise greifenden Rechtsanspruch auf ganztägige Förderung von Grundschulkindern sind weitere Studienergebnisse wertvoll. Denn ein weit verbreitetes afrikanisches Sprichwort sagt, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind aufzuziehen. Und dort, wo Kinder in Rheinland-Pfalz länger gemeinsame Zeit verbringen, wie etwa beim Lernen und Spielen im Rahmen eines Ganztagsangebots, übernimmt die Schule potenziell die Rolle des Dorfes und der Nachbarschaft – und Schulsozialarbeit ist dabei eine ganz wichtige Stütze, sagt der Kinderschutzbund.

 

Pressemitteilung des Kinderschutzbund Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. vom 16.07.2024.

Ansprechpartner: Joachim Türk Tel.: +49 160-90591119 www.kinderschutzbund-rlp.de

 

Weitere Ansprechpartner: 

Else Schütz Stiftung gGmbH Dr. Johann Christian Meier Geschäftsführer Stauffenbergallee 8 56410 Montabaur Tel. 02602-91663-11  

 

Johannes Gutenberg-Universität Mainz Univ.-Prof. Dr. Marius Harring Wissenschaftliche Leitung Institut für Erziehungswissenschaft Arbeitsbereich Schul- und Jugendforschung Jakob-Welder-Weg 12 55128 Mainz Tel. 06131-39 24811