Familien nachhaltig unterstützen - Interview mit Patin Sallie
Seit 2010 gibt es die Patenprojekte des Kinderschutzbund Ahrweiler.
Sallie hat 2016 das Vorbereitungsseminar abgeschlossen und ist zur Zeit in zwei Patenfamilien im Einsatz.
Kinderschutzbund Ahrweiler (KSB): Sallie, was bedeutet es für Sie, sich freiwillig für andere zu engagieren?
Sallie: Sich freiwillig für Andere zu engagieren bedeutet für mich, meine Zeit und Energie an jemanden zu geben, der zu diesem Zeitpunkt Unterstützung braucht. Es ist nicht meine Aufgabe, die Familie zu beurteilen oder den Eltern zu sagen, wie sie ihre Kinder erziehen sollen. Sondern ich arbeite neben der ganzen Familie als temporäre Unterstützung – so wie sie mich brauchen.
KSB: Warum haben Sie sich für das Patenprojekt des Kinderschutzbunds entschieden?
Sallie: Meine ersten Erfahrungen beim Kinderschutzbund habe ich als ehrenamtliche Helferin im KSB Kinderladen in Hönningen gesammelt. Kurz danach habe ich einen Artikel in der Zeitung gelesen über eine Schulung für das Patenprojekt. Zuerst hatte ich etwas Angst, da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, aber bisher haben sich meine Englisch Kenntnisse nur als Vorteil herausgestellt.
KSB: Was raten Sie Menschen, die auch „etwas tun“ möchten? Wie kann der Einstieg ins freiwillige Engagement gelingen?
Sallie: Für Menschen die auch „etwas tun“ möchten, kann ich den Einstieg ins freiwillige Engagement nur empfehlen. Es ist nur ein kleiner Schritt, aber es macht einen sehr großen Unterschied für die Familien mit denen man beschäftigt sein könnte. Ich versuche immer ein positives Gefühl zusammen mit einem Lächeln zurück zu lassen.
KSB: Wie hat sich die Situation für die Familien durch die Flut verändert? Welchen Einfluss hat die Flut auf Ihre Tätigkeit?
Sallie: Durch die Flut in Bad Neuenahr hat sich meine Tätigkeit mit einer Familie etwas verändert, da es nach acht Monaten immer noch wenig Möglichkeiten gibt, einen Spielplatz draußen zu finden. Nach ein wenig out-of-the-box denken habe ich einen Spielraum im Mehrgenerationshaus gefunden. Wir waren beide sehr glücklich, drinnen spielen zu können, aber zum Glück sind die Spielplätze langsam wieder benutzbar.
Aktuell warten ca. 20 flutbetroffene Familien auf Unterstützung. Die nächste Schulung beginnt am 02.04.22. Ein respektvoller Blick auf andere Menschen und ein freier Vor- oder Nachmittag in der Woche sind die Voraussetzungen für dieses Engagement.
Interessierte erhalten unter 02641-359417 oder weitere Informationen.